Der Energiewende ein Gesicht geben

Bioenergieregion Bodensee/ Schwarzwald-Baar/ Kinzigtal wird fortgeführt

Es ist eine lange Liste, die Volker Kromrey Regionalmanager der Bodensee Stiftung in den Händen hält. Weit über 20 verschiedene Projekte rund um das Thema Bioenergie hat er gemeinsam mit seinem Pendant von der solarcomplex AG aus Singen, Hanspeter Walz in den vergangenen sechs Jahren koordiniert und begleitet. Mit den assoziierten Partnern, aus der Energiewirtschaft, Stadtwerken, Unternehmen oder den Landkreisen Konstanz und Schwarzwald-Baar wurden so insgesamt elf neue Bioenergiedörfer, über 50 Hektar hochwertige Wildpflanzenmischungen für Biogas angelegt und neuste Techniken, wie Großwärmespeicher, Holzgasanlagen oder solarthermische Freilandanlagen erprobt und in Betrieb genommen.


Hanspeter Walz, solarcomplex AG und Volker Kromrey, Bodensee-Stiftung

Neben den rein technischen Umsetzungen ist es ein besonderer Verdienst des Regionalmanagements ein Netzwerk von aktiven Bioenergieakteuren aus der Region aufgebaut zu haben. Das Netzwerk umfasst über 400 Mitglieder. „Mit bis zu zehn Veranstaltungen pro Jahr, haben wir dazu beigetragen aktive Akteure aus ganz unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen, so entstehen bessere Projekte und Projektumsetzungen werden erleichtert und beschleunigt“, sagt Kromrey. „Das gelingt nur, wenn die Themen zukunftsweisend und politisch aktuell sind“, so Kromrey weiter. Die jährlich stattfindende Fachtagung „Energiesysteme im Wandel“ auf der Insel Mainau ist nur ein Beispiel für die aufwendig betriebene Netzwerkarbeit. Mit über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern hat sich diese Veranstaltung etabliert und findet auch in den kommenden Jahren statt.

Ein weiterer positiver Effekt der engagierten Arbeit, auch die Bürgerinnen und Bürger haben ein klareres Bild einer nachhaltigen und für die Region wichtigen und sinnvollen Bioenergienutzung erhalten. Eine speziell von der Bodensee-Stiftung dafür konzipierte Wanderausstellung war in über 50 Kommunen der Bioenergieregion ausgestellt. Letztlich hat auch die wissenschaftlich begleitete Untersuchung der Stiftung aufgezeigt, welche kommunalen Wertschöpfungspotentiale Bioenergie haben kann und weshalb künftig nicht darauf verzichtet werden sollte.

Mit der Potentialerhebung von bisher energetisch ungenutztem Landschaftspflegematerial und Grünschnitt im Landkreis Konstanz, zeigt die Bodensee Stiftung unter der Leitung von Volker Kromrey auf, wie dieses Material zum Beispiel für ein Bioenergiedorf oder Nahwärmenetz eingesetzt werden kann. Aktuell sehr an dem Brennstoff interessiert, sind die Stadtwerke Radolfzell für das geplante Bioenergiedorf in Liggeringen.

Die solarcomplex AG steckt derzeit viel Energie und Engagement in die Realisierung weiterer Bioenergieprojekte. So sind bereits zweiBioenergiedörfer im Bau und weitere in der Planung.

Die Bodensee-Stiftung und die solarcomplex AG werden auch in Zukunft ohne die Bundesförderung als Ansprechpartner rund um die Bioenergie zur Verfügung stehen und das Netzwerk mit Informationen versorgen. Die Chancen stehen gut, dass Bioenergie auch in Zukunft eine tragende Rolle in der regionalen Energiewende spielen wird.